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Unser KonLuft Modul

Jeden Sommer stehen wir in unseren Schweineställen wieder vor dem gleichen Problem: es ist zu warm und wir bekommen die Temperatur kaum bis gar nicht gesenkt. Tragende und Ferkel führende Sauen leiden ganz besonders, weil ihr Stoffwechsel sowieso schon auf Hochtouren arbeitet. Da führt der zusätzliche Hitzestress schnell zu Aborten, Milchmangel oder gar toten Sauen.

Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (§22 Abs. 2 4) schreibt vor, dass " eine geeignete Vorrichtung vorhanden ist, die eine Verminderung der Wärmebelastung der Schweine bei hohen Stalllufttemperaturen ermöglicht".

Ein wirklich zufriedenstellendes Praxismodell, geeignet sowohl für Neu- als auch bestehende Bauten, gibt es allerdings nicht. Einige Kühlmöglichkeiten sind ineffizient( z.B. die Befeuchtung von Dach und Gängen), verursachen weitere Probleme (Erhöhung der Luftrate - Husten), eignen sich nur für Neubauten (Erdwärmetauscher) oder kühlen die Luft erst direkt im Abteil (Hoch-, Niederdruckvernebelung)

Die AGSG hat sich schon seit einigen Jahren Gedanken gemacht, wie hier Abhilfe geschaffen werden kann und hat jetzt, in Zusammenarbeit mit der Uni Göttingen, ein praxistaugliches Lösungskonzept entwickelt, das sich auch zum Nachrüsten eignet und die Luft bereits vor dem Eintritt ins Abteil kühlt. Das Modul ist so aufgebaut, dass ein optimales Verhältnis von Nutzen durch Kühlung zu Mehraufwand an Energie besteht.

Das sogenannte KonLuft-Modul wird vor dem Stall positioniert und die Luft durch das Modul in das Abteil geführt. Zentrales Element ist eine Wand aus Ziegellochsteinen, die die Luft durchströmen muss. Übersteigt die Außentemperatur einen (individuell bestimmbaren) Wert, können die Steine durch eingebaute Düsen befeuchtet werden. Beim Durchströmen nimmt die Luft jetzt Feuchtigkeit auf und kühlt dadurch ab. Da die Befeuchtung individuell steuerbar ist, lassen sich während der Zeit, in der kein Hitzeproblem besteht, Wasser und Energie sparen.

Das Modul wurde in den Jahren 2017 und 2018, gemeinsam mit der Uni Göttingen, in 2 baugleichen Abteilen auf einem Ferkelerzeuger-Betrieb im Landkreis Vechta getestet. Das eine der beiden Abteile wurde mit dem KonLuft ausgestattet, das andere diente als Vergleichsabteil. Das Vergleichsabteil erreichte in Spitzenwerten eine Temperatur von 31°C, während das gekühlte Abteil bei max. 26°C lag. Außerdem zeigte sich, dass das Stallklima hier insgesamt gleichmäßiger blieb (keine starken Tag - Nachtschwankungen), wodurch der Stress für die Tiere weiter gemindert wurde.

 

Temperaturkurve KonLuft 2017

 

 

              Temperaturkurve KonLuft 2018

 

 

Auch in punkto relative Luftfeuchtigkeit erweist sich der Einsatz des KonLuft-Moduls als positiv:durch die Befeuchtung der Steine kann zu trockener Luft im Stall entgegen gewirkt werden. Bei Werten unter 50 % erhöht sich das Risiko von  Atemwegsproblemen bei den Tieren durch zu trockene Luft. Auf der anderen Seite besteht durch die individuelle Steuerbarkeit die Möglichkeit, die Befeuchtung der Steine trotz hoher Außentemperaturen auszusetzen, wenn gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. So kann auch die Überschreitung des oberen Grenzwertes von 80 % vermieden werden.

 

Die Mitarbeiter im Versuchsbetrieb äußersten sich ebenfalls positiv: die Sauen und Ferkel im Versuchsabteil waren vitaler und wegen der besseren Luft arbeiteten sie selbst auch gerne in diesem Abteil.

 

 

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